31.000 Euro-Spende für schwerbeschädigtes Krankenhaus in Beirut

Im August 2020 zerstörte in Beirut eine gewaltige Explosion weite Teile des Hafens und richtete Schäden in großen Teilen der Stadt an. Es gab eine Vielzahl an Toten und Verletzten, wichtige Einrichtungen wurden zerstört. Nach wie vor kämpfen die Bewohner mit den Folgen dieses Unglücks. Eine gemeinsame Hilfsaktion des Aschaffenburger Arztes Dr. Karam und Lions unterstützt den Wiederaufbau eines Hospitals.

Knapp fünf Monate nach der verheerenden Explosion in Beirut gibt es immer noch jede Menge anzupacken. Die Bilder der Zerstörung sind nach wie vor allgegenwärtig und es bedarf enormer Anstrengungen, um das Leid der Armen zu lindern.

Mit einer gemeinsamen Spendenaktion der Lions wurde zum Jahreswechsel ein Hilfsprojekt tatkräftig unterstützt.

Hintergrund ist eine sehr enge und freundschaftliche Beziehung des Lions Club Aschaffenburg-Pompejanum zum Lions Club Beirut-Mid-West, die seit dem Jahr 2007 besteht. Mit dem Aschaffenburger Mediziner Dr. Karam vom Lions Club Aschaffenburg-Pompejanum besteht zudem persönlicher Kontakt nach Beirut. Zum Zeitpunkt der Explosion war Dr. Karam vor Ort: „Am Tag der Explosion befand ich mich im Libanon und konnte mich von den unfassbaren Zerstörungen persönlich überzeugen. Es war verheerend, fast wie eine Atomexplosion. Ein Viertel der Stadt ist komplett zerstört worden. Über 200 Menschen haben ihr Leben verloren, über 6000 Menschen wurden verletzt und mehr als 300.000 Personen sind obdachlos geworden. Vier Krankenhäuser wurden zerstört, darunter das Rosary Sisters Hospital.“ Lions-Freund Karam arbeitet als Arzt ehrenamtlich in diesem Hospital, wenn er in seinem Geburtsort nahe Beirut zu Besuch ist.

Über den District Bayern Nord startete Eva-Maria Staudt-Hochrein vom Lions Club Aschaffenburg-Pompejanum einen Spendenaufruf, der unmittelbar dem Rosary Sisters Hospital in Beirut (Libanon) zugutekommt. Das Krankenhaus wurde durch die heftige Explosion im Hafenviertel sehr stark beschädigt.

Der Spendenaufruf zeigte Wirkung. Es kam die stolze Summe von 31.000 Euro zusammen, davon alleine vom Lions Club Aschaffenburg-Pompejanum der Betrag von EUR 16.600 und EUR 4000 aus dem Lions Club Aschaffenburg. Dr. Karam flog im Dezember erneut nach Beirut, um zu helfen und die Spendenübergabe persönlich zu organisieren.

Spendenübergabe

Symbolisch wurde die Spende Mitte Januar 2021 in einer kleinen Feierstunde an die Leiterin des Rosary Sisters Hospital, Schwester Nicolas in Beirut übergeben. Der Aschaffenburger Arzt und Lionsfreund Dr. Elias Karam war als Moderator und Übersetzer im Rosary Sisters Hospital und Vertreter des Hospitals sowie Mitglieder der Lions Organisation sowohl aus Beirut wie auch aus Bayern – diese per Videoschaltung - nahmen teil. 

Sichtlich bewegt, berichtete Schwester Nicolas über ihr Erlebnis im Hospital während der Explosion. Sie dachte spontan, ein Erdbeben würde stattfinden und ohne das Ausmaß zu realisieren, musste gehandelt werden: Die Patienten mussten aus den verwüsteten Krankenzimmern im Hospital evakuiert und zeitgleich von der Straße kommende Verletzte medizinischen versorgt werden. Chaos sei überall um sie herum gewesen. Unter Tränen erzählte sie weiter, wie eine Mitschwester sich spontan über ein Kind warf, um es vor herabstürzenden Deckenteilen zu schützen und dabei ihr Leben verlor.

Die Renovierung schreitet voran

Auf Grund der Katastrophe erfahre sie nun so viel Gutes, erklärt Schwester Nicolas. Mit vereinten Kräften werde ihr Hospital saniert. Dank der großzügigen Spende der deutschen Lionsfreunde aus Bayern Nord, den Lions des LC Beirut Mid West könne wieder notwendiges medizinisches Material angeschafft werden. So könne jetzt die ambulante Versorgung der Hilfesuchenden und das Labor in Betrieb genommen werden.